AWARE COMBATIVES bedeutet soviel wie "die bewusste Kampfhandlung". Das Symbol (der Adler) steht für Klarheit, Weitblick, Mut, Kraft und Freiheit. Auf unser System übertragen bedeutet dies:
Es fließen Elemente aus den Bereichen Krav Maga und weiteren Verteidigunssystemen mit ein. Der Fokus liegt auf der Praxistauglichkeit und es werden nur Techniken einstudiert, die auch unter Hochstress abrufbar sind.
AWARE-COMBATIVES
Selbstsicherheit entfalten
Der Fokus liegt darauf, dass man sich bei einem echten Angriff verteidigen kann, sich durchsetzen und Grenzen setzen kann, wenn es sein muss. Auch die Wachsamkeit wird trainiert, um Gefahren schon im Vorhinein zu erkennen und umgehen zu können.
Diese Fähigkeiten hat jeder in sich, ob bewusst oder unbewusst. Wir zeigen den Schülern den Weg, welche innere Einstellung und welche körperlichen Fähigkeiten benötigt werden, um die eigene
Selbstsicherheit zu entfalten.
Mindset - Klarheit
Das Mindset ist die Denkweise, die innere Haltung (Geisteshaltung) und Einstellung. Es geht darum, das Mindest dahingehend zu optimieren, dass man die nötigen Fähigkeiten situationsbezogen abrufen kann. Es gibt Denkmuster und Glaubenssätze, die für die Selbstsicherheit und auch bei einem Übergriff sehr kontraproduktiv sind.
Beispiele für kontraproduktive Denkmuster im Selbstschutz:
Bei einem Übergriff muss man dem Angreifer ggf. weh tun, um sich selbst zu schützen. Mit einer inneren Haltung, die dem entgegen spricht, ist das eher schwierig. Es entstehen quasi zwei widersprüchliche Impulse. Der eine Impuls signalisiert; du musst dich jetzt wehren und der andere, es ist falsch anderen weh zu tun. Es ist einleuchtend, dass das in der Selbstverteidigung hinderlich ist, nicht wahr?
Da ich selbst viele kontraproduktive Glaubenssätze und Denkmuster hatte, die ich teilweise selbst erkannt habe oder die mir meine Trainer und Coaches aufzeigten, kann ich meinen
Schülern sehr gut helfen, ihre destruktiven Denkmuster zu erkennen und diese in stärkende und sinnvolle Glaubenssätze zu wandeln.
Je weniger "beklemmt" Du in deiner Denkweise bist, desto besser kannst Du situationsbezogen handeln.
Beim Mindset geht es auch um das große WARUM - wenn du ein starkes WARUM hast, hast du eine kraftvolle Motivation. Zum einen dient dir das WARUM, um regelmäßig zu trainieren und zum anderen, dich wirklich zu verteidigen, falls du jemals angegriffen werden solltest.
Beispiele für kraftvolle WARUMs in der Selbstverteidigung:
Ich setze alles daran mein Leben zu schützen, weil...
Awareness:
Mit Awareness ist das aktuelle und situationsbezogene Bewusstsein (Wachsamkeit, Gewahrsein) einer Person über ihre Umgebung gemeint und die daraus resultierenden Handlungsmöglichkeiten.
Taktiken:
Eine Taktik ist ein festgelegtes, planmäßiges Vorgehen oder Verhalten - WIE ein Ziel erreicht werden kann. Übertragen auf den Selbstschutz, wäre folgende Frage interessant: Wie kann ich Gefahren möglichst im Vorhinein erkennen, so dass ich sie umgehen kann? Hier ein Beispiel zu einer Taktik dazu: Cooper Farbcode. Im übrigen zählen wir auch die Ausrüstung und Ausstattung zu der Taktik. Damit ist bspw. die eigene Kleidung gemeint oder Hilfsmittel, die man zur Verteidigung einsetzen kann. Habe ich die passende Kleidung an, mit der ich auch wegrennen oder im Notfall kämpfen könnte? Welche "Behelfswaffen" stehen mir zur Verfügung?
Techniken:
Hier spielen die körperlichen Fähigkeiten mit rein: Verteidigungstechniken, Schlagkraft, Schnelligkeit, generelle Kraft, usw. Wir studieren nur grobmotorische Techniken, die auch unter hohem Stress funktionieren. Sobald sich ein Mensch in Gefahr befindet, ob real oder eingebildet, werden Adrenalin und andere Hormone und Stoffe im Körper ausgeschüttet - der Körper wird mit einem extra Turbo-Energieschub versorgt. Dadurch steht einem sehr viel mehr Energie zur Verfügung und das Schmerzempfinden wird deutlich reduziert. Die Extra-Energie steht dem Menschen jetzt zum Kampf oder für die Flucht bereit.
Die Herausforderung besteht in dem Umgang mit den körperlichen Veränderungen: Das Herz pumpt schneller und heftiger, der Blick verengt sich, Angst wird ggf. gespürt, usw. Kurz: Die Körperfunktionen, die der Körper zum kämpfen oder fliehen braucht, werden mit extra viel Energie versorgt, die anderen werden vernachlässigt. Aus diesem Grund trainieren wir nur grobmotorisch, weil man unter Stress und Angst, keine Feinmotorik abrufen kann. Zudem bringen wir uns hin und wieder absichtlich unter hohen Stress beim Training, um besser damit umgehen zu können - das ist absolut wichtig für den Selbstschutz!
Selbstsicherheit:
Die Selbstsicherheit stellt das "Dach des Tempels" dar und ist das oberste Ziel. Wer wirklich selbstsicher ist, strahlt dies auch aus und geht mutiger und bewusster durch das Leben. Damit ist kein aufgeblasenes Ego gemeint! Selbstsicherheit bedeutet nicht, alles zu können - es bedeutet, sich selbst in seiner eigenen Ganzheit anzunehmen, an sich zu glauben, zu sich selbst zu stehen und sich zu vertrauen, seine Fähigkeiten zu kennen, seinen Standpunkt vertreten zu können, sich durchzusetzen wenn es sein muss. Auch das Umsetzen erlernter Fähigkeiten zählen wir zur Selbstsicherheit, was natürlich Mut voraussetzt. Alles Wissen bringt nichts, wenn man es nicht umsetzen kann.
Alles Theorie oder was?
Was sich hier vielleicht etwas kompliziert oder auch zu theoretisch anhört, dient in Wirklichkeit der reinen Praxistauglichkeit und wird im
Training in verschiedenen Übungen kombiniert.
Das Training baut auf dieser Struktur auf:
1. Kurze Atem- & Achtsamkeitsübungen
2. Aufwärm- & Körperübungen
3. Ein paar Worte zum Mindset (innere Einstellung)
4. Schlag- & Techniktraining
5. Abwärm- & Dehnübungen
Das Thema Aggression kann ggf. missverstanden werden, deshalb hier ein paar Worte dazu:
Im Ursprung bedeutet Aggression, vom lateinischen Wort "aggredi" abgeleitet; angreifen, herangehen, heranschreiten, sich zu bewegen auf, etc. In unserem Kulturkreis ist das Wort "Aggression" jedoch fast ausschließlich negativ besetzt. Es wird mit Gewalt, Krieg und einem physischen Konflikt gleichgesetzt. Wie bereits oben erwähnt bedeutet es jedoch (neutral gesehen) eine Sache in Angriff nehmen, etwas beginnen, usw.
Wer ehrlich zu sich selbst und nicht gerade erleuchtet ist, wird erkennen, dass auch er Aggressionen in sich hat. Eine Aggression an sich ist weder "gut" noch "schlecht". Sie kann sich sehr destruktiv aber auch konstruktiv auswirken bzw. ausgelebt werden. Wie bei allen "Gefühlen", kann sich eine zu starke Unterdrückung, auf lange Sicht gesehen, sehr schädlich auswirken. Es geht um den konstruktiven Umgang mit Agressionen und nicht darum, sie pauschal als negativ zu betrachten und zu unterdrücken.
Veit Lindau (Coach, Autor und Experte für integrale Selbstverwirklichung) empfiehlt Kampfsport / Kampfkunst zu betreiben, da man dort übt bewusst mit Aggressionen umzugehen und sie gezielt und konstruktiv zu nutzen und zu kontrollieren lernt.